Samstag, 30. Oktober 2010

+++ BREAKING NEWS +++

Da scheint es jemand ernst zu meinen. Die Schwalbe soll zurückkehren - Als E-Mobil:

Suhl, den 04.10.2010 Die Schwalbe kommt wieder zurück auf Deutschlands Straßen. Im Frühjahr 2011 bringt die efw-Suhl GmbH die e-Schwalbe auf den Markt. Die e-Schwalbe verbindet die Designsprache des Klassikers „Schwalbe“ mit einem leistungsstarken Elektroantriebskonzept. Für ausreichend Reichweite sorgt modernste Akkutechnik. Ein entscheidendes Detail ist hierbei der herausnehmbare Akku. Da gerade in Innenstädten eine Steckdose vor der Haustür oftmals fehlt, kann der Akku der e-Schwalbe zum Laden einfach mitgenommen werden. Somit ist die e-Schwalbe an wirklich jeder Steckdose ladbar.

Emissionsfrei, nahezu geräuschlos und flexibel aufladbar - dies macht die e-Schwalbe zum idealen Verkehrsmittel im urbanen Umfeld. Die e-Schwalbe wird in den drei Klassen 25 km/h, 45 km/h sowie 80 km/h erhältlich sein. Abhängig von der Klasse und nach gewünschter Reichweite sind unterschiedliche Akkukonfigurationen möglich. So können sogar Reichweiten von über 200 km erreicht werden. E„Elektromobilität ist in aller Munde und schnell ist von den Nachteilen die Rede, doch beim Zweirad ist die Technik bereits alltagstauglich und bezahlbar. Allerdings wecken die bisherigen Fahrzeuge am Markt keine Emotionen. Dies soll sich mit der e-Schwalbe ändern“, so Thomas Martin verantwortlich für Marketing und Vertrieb. Und die auf der Intermot in Köln ausgestellte Studie zeigt deutlich wie gut die Verbindung von klassischem Design und moderner Technik gelungen ist.


Das Projekt wurde vom Energieversorger ENTEGA initiiert, bereits seit 2009 wird dort in aufwändigen Versuchen der Alltagseinsatz von Elektrorollern getestet. All diese Ergebnisse flossen in das Konzept der e-Schwalbe ein. Hergestellt wird das völlig neuentwickelte Fahrzeug in Suhl, dem historischen Produktionsstandort der „Schwalbe“ in Thüringen. „Die Produktion in Deutschland sichert unseren hohen Qualitätsanspruch, denn die e-Schwalbe wird nach den strengen Standards der Automotiveindustrie gefertigt“ erklärt Daniel Schmid, verantwortlich für Entwicklung und Produktion. Dieser Qualitätsanspruch wird auch im Entwicklungspartner deutlich. Die Aufgabe übernimmt die XTRONIC GmbH, die Ihre langjährige Erfahrung und Kompetenz im Automotivesektor in das Projekt einbringt. Den Konstruktionsauftrag erteilte XTRONIC dem Designbüro DMS und dem Entwickler Hörmann-Rawema.


Ein weiterer entscheidender Unterschied im Konzept der e-Schwalbe ist die konsequent umgesetzte Nachhaltigkeit. So wird neben einer umweltfreundlichen Materialauswahl, Recyclingfähigkeit und energieeffizienten Produktion sogar das bei der Produktion unvermeidbar entstehende CO2 kompensiert. Und zum Marktstart im nächsten Frühjahr erhalten die Käufer der e-Schwalbe ein Gratiskontingent Ökostrom, denn nur bei Verwendung von regenerativ erzeugtem Strom kann Elektromobilität nachhaltig gegen Klimawandel und Umweltverschmutzung helfen.


Quelle: www.openpr.de

Eine Herstellerseite gibts auch, wenn auch noch recht dürftig.

Auf der Intermot war ein Prototyp neben einer originalen /1 ausgestellt:






Generell finde ich die Idee gar nicht schlecht. Es ist ja nicht neu, DDR Fahrzeuge als kultigen Technologieträger zu nehmen. Ich erinnere an den "New Trabi"


Der mir in der aktuellen Version schon deutlich besser gefällt als die erste Studie:



Das Hauptmanko des Trabant nt ist meiner Meinung nach, dass er eben ein Trabi ist. Das ist deutlich erkennbar, und ich finde ihn auch mittlerweile recht gelungen (er "guckt" genau so freundlich wie das Original), aber ein Trabi ist nun mal in der Allgemeinheit der alten Bundesländer imagemäßig ganz schlecht dran. Jemand, der genug Geld übrig hat, um mit einem hippen Ökoauto der Strom kommt übrigens nämlich gar nicht aus dem Braunkohlekraftwerk und dem Altmeiler, und Akkus wachsen nebenan in der Obstwiese ein Statement setzen zu können, wird sich mit seinem Armanianzug wohl in was schickes setzen wollen und nicht in das spartanische, rappelige Arbeitstier namens Trabant.
Bei der Schwalbe sieht das schon anders aus, sie ist in der ganzen Republik bekannt, beliebt und für ihre Qualitäten geschätzt. Mir würde spontan kein Menschentyp (ausser Menschen, die größer als 1,80 sind ;-) ) einfallen, der ein Problem damit hätte, sich auf eine Schwalbe zu setzen. Ich denke, das ist auch anhand der Preisentwicklung in den letzten Jahren ganz gut belegbar. Halten wir also fest: Richtiges Basisfahrzeug ausgewählt.

Ich finde die Umsetzung bisher optisch ehrlich gesagt nicht so den Kracher. Man kann die Schwalbe zwar deutlich als solche erkennen, aber irgendwie passt die Formensprache noch nicht so richtig zusammen. Die Sitzbank fügt sich mal so gar nicht in das Gesamtdesign ein. Insgesamt wirkt die Reinkarnation gegenüber dem eher gedrungenen Original deutlich gestreckter und vom Linienverlauf her straffer und schlanker, im Detail aber wirds wieder klobig. Die Frontansicht im letzten Bild z.B. geht gar nicht. Winzige Lampe auf Klotz an zu schlankem Frontschutzblech. Auch die Haube ist nur hinten schmal, an den Seiten ist das Ding ganz schön breit geworden. Ob da wohl ein Helmfach drunter schlummert? Optisch könnte man das durch ein hochkant stehendes Rücklicht strecken. Der Tacho ist wieder da hin gewandert, wo er ganz zu Anfang an der KR50 schon mal war. Wer schon mal einen Integralhelm getragen hat, weiß wie toll man diesen Bereich des Mopeds während der Fahrt sehen kann. Die Proportionen der original-Schwalbe passen meiner Meinung nach zwar auch nicht so richtig 100%ig, ich wundere mich aber warum man, wenn man eh schon neu designt, dort nicht an den richtigen Stellen korrigiert sondern wieder ein unstimmiges Vehikel hinstellt.
Naja, wollen wir uns mal nicht allzusehr daran aufhängen, es ist ja offensichtlich erst mal nur eine erste Studie (man beachte nicht angeschlossene Bremsen, die frei baumelnde Kette, hässlichen Spiegel vom Aprilia SR50 usw). Trotzem fühle ich mich an den New Beetle erinnert, der für mein Auge auch eine einzige Proportionskatastrophe ist. Optisch gelungen finde ich den aktuellen Fiat 500 und den New Mini.

Generell möchte ich noch sagen, dass ich dieses Ganze Retrozeug eh nicht so wirklich mag. Ich bin der Meinung: Wenn schon denn schon. Entweder das Original oder gar nichts.

Montag, 25. Oktober 2010

Donnerstag, 26. August

Am nächsten Morgen begab ich mich nach dem Frühstück nochmal zum (immernoch leicht überfluteten) Steg um ein paar Fotos von der Idyllischen ausicht zu machen:


Einmal kitschig mit Schwan

Einmal kitschig mit auf maximale Reflexion gedrehtem Polfilter


Eigentlich war für diesen Tag nichts großartiges mehr geplant, aber als ich da so saß und die Alpen bereits in aller Pracht sehen konnte, beschloss ich, dass es nicht sein kann so weit gefahren zu sein, nur um dann kurz vor den Alpen umzudrehen und nach Hause zu fahren. Der Vogel wurde also fix gesattelt, und dann ließ ich mich nach Bad Tölz lotsen. Hier konnte man mit jedem Kilometer beobachten wie Bayern immer bayrischer wurde. Herrliche Landschaft, zum Rollern wie geschaffen! Unterwegss hing ich einige Zeit hinter einem Auto fest, das vom ADAC abgeschleppt wurde. Bei gelegenheit konnte ich mich vorbei mogeln, und so hielt das langsame Gespann mir ab da den Rücken frei und ich hatte meine Ruhe. Um Bad Tölz wurden auch die Häuser typisch bayrisch-alpin: Flaches spitzdach, unten weiß verputzt und oben rum holzvertäfelt, mit opulenten Schnitzereien und riesigen Balkonen. Sobald ich den ersten Alpenausläufer erreicht hatte bog ich einfach frei Schnauze ab und hielt immer drauf zu. Leider setzte eine Privatwegschranke meinem Drang nach oben relativ früh ein Ende, aber da der Platz mit einem sonnendurchfluteten Hang und rauschendem Gebirgsbach sehr schön war, beschloss ich hier mein Mittagsmahl einzunehmen. Diesmal gabs Sandwiches und Hüchnchen Nuggets (von meinem kleinen Hühnchen stets als "Nuggeten" bezeichnet). Mmh gesund. Mutti wäre stolz auf mich.



Alsdann machte ich mich schweren Herzens wieder auf den Rückweg. Allerdings steht eines fest: Mit den Alpen bin ich noch nicht fertig. Diese großartige Landschaft muss ich auf jeden Fall mal länger erkunden. Ich war bisher nur 2x (jeweils hin/rück) in den Alpen, und dann auch immer auf einem nächtlichen Transit. In der Nähe von Bad Tölz entstand noch dieses Foto:



Dann gings wieder nach München, ab wo abends mein AutoZug nach Hause gehen sollte. Ich hatte nun allerdings noch einige Stunden bis zum Einchecken übrig und verspürte wenig Lust, mir noch mal die Innenstadt zu geben. Also fuhr ich zum deutschen Museum, wo ich mir die restliche Zeit vertrieb. Wer noch nicht dort war und technikbegeistert ist -> hingehen, es lohnt sich. Sobald es Zeit war, machte ich mich auf den Weg zum Ostbahnhof. Dabei geriet ich natürlich mal wieder in einen Snobstau. Ich muss es zugeben, es war mir ein innerer Reichsparteitag einige Zeit lang neben einem Mini Clubman, bepackt mit Schnitten und chauffiert von einem Exemplar der verachtenswerten Gattung Homo Sohnus, her zu fahren und zu bemerken, dass die Beladung des Karrens mich irgendwie interessanter fand als Mr. Schmalzfrisur. Kusshändchen verteilt und abgebogen ;-)
Dann traf ich auf eine mit allerlei nach Reise aussehenden Koffern bepackte BMW Enduro. Auf gut Glück fragte ich den Fahrer, ob er zufällig auch zum Ostbahnhof unterwegs sei. War er zwar nicht, aber er kam da vorbei, also vereinbarten wir, dass ich ihm einfach folge. Ist im Gewimmel deutlich angenehmer zu fahren als wenn man dauernd aufs Navi gucken muss. Der Fahrer war übrigens neben der Kassiererin im Starnberger NORMA die einzige Person die mich mal so richtig angebayert hat: "Passt Scho." Ansonsten sprach jeder erschreckend gutes Hochdeutsch mit mir. Am Ostbahnhof angekommen konnte ich direkt auf die bereitstehenden Waggons fahren. Nachdem das Gepäck ab war, wurde das Moped verzurrt. Man bekommt dazu 4 Schlaufen, die man selbst am Mopped befestigt. Danach verspannen die Bahnmitarbeiter. Normalerweise wird ein Motorrad dabei auf den Seitenständer gestellt. Dann werden erst die Gurte auf der Ständerseite soweit gestrafft, dass sie nicht mehr durchhängen. Danach werden die Gurte auf der anderen Seite angelegt und gespannt. Somit wird das Moped in die Federn gezogen und verspannt. Gegen Wegrollen kommt noch ein am Wagenboden verankerter Klotz vor jedes Rad.
Bei einer Schwalbe geht das mangels Seitenständer nicht, worauf ich das Personal hinwies. Ich habe die Schlaufen an die Lenkerenden und hinern an die Stoßdämpferaufnahmen gemacht. Nachdem ich dem Bahnmitarbeiter gesagt hatte, dass ich Angst davor habe, dass der Rahmen krumm gezogen wird wenn man das Moped gegen den Hauptständer spannt, wurden zwei Klötze vor und hinter das Hinterrad gelegt, sodass es sich vom Boden abhob und auf den Klötzen auflag, und das Vorderrad ebenfalls den Boden berührte. Dann wurden die Gurte gespannt. Ein Bild von dem verspannten Möp gibts natürlich auch:



Nach ca einer Stunde Wartezeit traf der Liegewagenteil des Zuges am Bahnsteig an. Während der Wartezeit unterhielt ich mich sehr nett mit einem Nordiren, der eine absolute Wahnsinnstour im Sinn hatte: Morgens in Belfast per Flugzeug los nach München, dort ein Motorrad (eine restaurierte alte GS) gekauft, testgefahren, abends auf den Autozug bis Düsseldorf. Von dort am nächsten Morgen zu einer BMW Werkstatt um die Vergaser einzustellen, nach Calais, per Fähre auf die Insel, die ganze Insel bis SChottland hoch, noch mal auf ne Fähre und wieder nach Hause. Kommentar "The offer was just too good to refuse it."

Sobald der Zug losgefahren war, genoss ich erst mal etwas, dass während meiner allwöchentlichen Bahnfahrten in modernen Zügen leider nicht mehr geht: Den Genuss des Fahrtwindes bei komplett heruntergeschobenem Fenster. Da kam der Schaffner, dem ich meinen Ticketausdruck überreichte. Man muss dazu wissen, dass das Ticket ein pdf im DIN A4 Format ist, auf dessen unterem Drittel Werbung abgedruckt ist. Diese Werbung hatte ich als unwichtig erkannt und abgerissen. Den sich dann ereignenden Dialog möchte ich gerne zitieren:

Schaffner: "Wie, was ist das denn, da fehlt ja die Hälfte!"
Ich: "Entschuldigen Sie bitte, ich war mir nicht darüber im Klaren, dass die Werbung relevant ist."
Schaffner: "Man könnte ja jetzt behaupten, Sie wären an einem Bahnkunden vorbei gegangen, der das Ticket gerade in der Hand gehalten hat, und hätten es abgerissen und wären weg gelaufen."
Bekommen die das eigentlich auf Seminaren beigebracht, sich aus dem Stehgreif infame Unterstellungen einfallen zu lassen?
Ich: "Richtig. Hätte ich ein vollständiges Ticket könnte man allerdings auch behaupten, ich sei geschickt genug gewesen, es dem Bahnkunden ohne Zerstörung desselbigen zu entreißen. Aus diesem Grund ist auf dem Ticket ja auch mein Name vermerkt."
- Pause -
Schaffner: "Ja, war ja nicht so gemeint, Sie merken schon, ich bin immer für nen Spruch gut."
Ich: "Sie merken schon, ich auch."

Die Nacht im Liegewagenabteil war nicht so der Burner, weil ich jemanden da liegen hatte, der während des Schlafs die halbe Taiga zersägt hat. Entsprechend erledigt kam ich am nächsten Morgen in Düsseldorf an. Es war recht kühl und nieselte. Willkommen in der Heimat.

Donnerstag, 21. Oktober 2010

Mittwoch, 25. August

So, nach einer langen Pause geht’s endlich weiter mit der Berichterstattung!

In Regensburg wars abends spät geworden, weswegen ich mich auf den letzten Drücker aus dem Bett quälte und das Frühstück natürlich verpasste. Die Herberge ist übrigens empfehlenswert, obwohl es kein Bad auf dem Zimmer gab.
Nachdem alles zusammengepackt und der Vogel gesattelt war, wurde unter dem Vorwand, eine Bäckerei zu finden, erst mal schön durch die historische Innenstadt geknattert. Ich fand auch tatsächlich eine, die allerdings nur ganze belegte Baguettes für einen horrenden Kurs im Angebot hatte. Die Brötchenschubse Bäckereifachverkäuferin wollte sich auch nicht dazu herablassen, mir ein paar simple Salamibrötchen zu machen. Servicewüste Deutschland. Hier ist der Kunde nicht König, sondern Bittsteller. Egal – wieder rauf auf den Bock und noch mehr Altstadt Kopfsteinpflaster ;-)
Schlussendlich machte ich in der nächsten Kleinstadt (Obertraubling glaube ich) einen LIDL ausfindig und deckte mich dort mit den guten Sandhexen und 2 Äpfeln ein. Sodann gings per (diesmal funktionierender) Navigation gen Süden. Die Etappe war größtenteils eigentlich recht langweilig. Landschaftlich durchschnitt, Architektonisch auch nichts besonderes. Viel Hopfen. Hopfen hab ich vorher noch nie in unvergorener Form gesehen und musste erst mal rätseln worum es sich handelt. Zwischendurch immer wieder kleine, verschlafene, landwirtschaftlich geprägte Dörfchen, ohne dass dazwischen mal was größeres käme. So langsam begann ich zu verstehen, warum die CSU hier seit kurz nach Christi Geburt ununterbrochen an der Macht ist, und warum CSU Politiker sich gerne mit typisch bayrischem Outfit präsentieren. Jedes Klischee hat einen wahren Kern.
Bereits einige km vor München begann sich das Großstadtgewimmel wieder abzuzeichnen. Ich kam direkt am Flughafen vorbei und durch Freising. Langsam werden die Autofahrer wieder unentspannter. Als ersten Wegpunkt in M hatte ich den Olympiapark eingeplant. Der Weg vom Ortseingang bis dort hin war allerdings gesäumt von 70er Jahre Waschbetonorgien der Extraklasse. In Berlin Hellersdorf siehts nicht viel anders (nur noch eckiger und einheitlicher) aus. Der Olympiapark jedoch ist auch nach 40 Jahren noch ein beeindruckendes Stück Architektur. Vor allem wenn man ein wenig Ahnung von Statik hat, sieht man die Dachkonstruktion mit einem ganz anderen Auge. Es gibt übrigens Führungen über die Dächer. Anmeldefrist ewig vorher und Kostenpunkt 30 Euro. Fällt aus.




Anschließend wurde am Hofgarten geparkt und die Fußgängerzone unter die Lupe genommen. Ergebnis: Es ist sehr voll, vor allem mit extrem überstylten Tussis und asiatischen Fotografiermaschinen, die nach 10 min. die erste 64GB Speicherkarte wechseln. Des weiteren sind die Preise extrem gepfeffert. Als ich mir ein Eis gekauft habe bin ich fast aus den Latschen gekippt. Dementsprechend schnell hatte ich genug und machte mich wieder auf. Zunächst entstand das obligatorische Beweisfoto:



Anschließend machte ich mich auf den Weg zur Herberge nach Pöcking am Starnberger See. Natürlich waren pünktlich der Navi Akku und auch Ellis Batterie leer, sodass ich mich grob am Sonnenstand orientieren musste. Man weiß ja wo Starnberg von München aus liegt, und auf welcher Seite der Landkarte die Sonne untergeht, also immer schön so fahren, dass die Sonne schräg rechts vor einem ist. Dabei geriet ich in die Rushhour all derjenigen Leute, die in München ihr Geld verdienen und im Nobelvorort wohnen. Man stelle sich einen Stau vor, in dem jeder der wichtigste Mensch der Welt ist, und das schönste und teuerste Auto der Welt fährt. Roller gabs zwar auch, aber ausnahmslos moderne viertaktende Plastikvespen mit Automatik. An solchen Details merkt man unter welchem Klientel man sich bewegt. Da die versammelte Mannschaft um mich herum ziemlich asozial fuhr, nahm ich ebenfalls keine Rücksicht mehr und drängelte mich bis zu jeder Ampel durch. Eventuelle böse Blicke wurden mit mehreren, immer noch zu fett qualmenden Gasstößen honoriert...
Auffallend war, dass eine Beschilderung auch auf Hauptverkehrsachsen so gut wie nicht vorhanden ist. Erst kurz vor Ortsausgang München wurde mir mitgeteilt wo ich herfahren muss um nach Starnberg zu kommen. So langsam entzerrte sich der Verkehr wieder, und ich wurde wieder überholt. Dabei merkte ich, dass ich unterwegs irgendwo mein Spiegelglas verloren hatte. Blöd, sowas. Da merkt man erst mal wie oft man in den Spiegel guckt, weil man jedes mal wieder aufs neue verwirrt ist wenn man nur mattes Alublech sieht. In Starnberg angekommen wurde getankt, und eine Runde durch den Ort gedreht. Muss mal ein hübsches Dörfchen gewesen sein, bevor zu viele Menschen mit zu viel Geld kamen. Danach frug ich mich zur Herberge in Pöcking durch.
Dort angekommen musste ich noch warten bis der Portier aus der Pause kam, also setzte ich mich auf den Herbergseigenen Steg und genoss das Alpenpanorama in der untergehenden Sonne, während ich den letzten Sandwich verdrückte.

Dienstag, 12. Oktober 2010

Ruhrgebiet-Fotosession

Habe neulich eine coole Fotolocation entdeckt und wollte euch die ersten Ergebnisse nicht vorenthalten:






Das hat jede Menge Potenzial, ist aber noch ausbaufähig. Nächstes mal vorher gründlich putzen, damit auch die Felgen glänzen, mehr Zeit mitbringen und vor allem besser Fotografieren lernen damit das einzig helle Objekt inmitten dem Schwarz nicht überbelichtet...