Montag, 2. November 2015

Tschüs Sommer, bis zum nächsten Mal.

Ich habe die herrliche, herbstliche Hochdruckwetterlage für eine Saisonabschlussausfahrt durch den goldenen Oktober genutzt, bevor es für Elli einen randvollen Tank inklusive Benzinstabilisator gab. Bei Gelegenheit müssen dann noch Schwimmerkammer leer und Batterie raus.  




Bezüglich des Habichts wird aktuell Information und Material gesammelt, dank relativ prekärer Finanzlage (Umzug...) wird es da aber wohl dauern bis es mal was zu Berichten gibt. Ich blogge nämlich, wenn überhaupt (sorry), nur über vollendete Tatsachen und nicht über hätte, könnte, wäre. ;-)

Montag, 21. September 2015

Hans, der Habicht - Blecharbeiten II

Die Bestandsaufnahme hatte Handlungsbedarf am Rahmen ergeben. Also habe ich den Rahmen zu meiner Sandstrahlconnection geschafft und dort an den zu schweißenden Stellen Farbe und Zink heruntergestrahlt. Danach wurden die zu 90% abgerissenen Lenkanschläge wieder angeschweißt.


Auch der Batterieboden ist wieder fest, wenn auch nicht besonders schön.


Alsdann kam, in einer anderen befreundeten Werkstatt, der Autogenbrenner zum Einsatz. Die Stufensektionen des Fußrastenträgers rotglühend gemacht, ein Rohr auf die Fußrastenstummel gesteckt und geradegebogen.


Um den Rostschaden im Hauptrohr, der durch das Säurebad verursacht worden war, zu kurieren versuchte ich den Rahmen abzudichten. Letztlich erfolgreich war das Zukleben der Lenkschlossöffnung mit UHU Pattafix Power-Klebepopeln und ein mit Isolierband festgeklebtes Stück Latexhandschuh. Die Gewindelöcher im Rahmenkopf wurden mit M5-Schräubchen und Teflonband abgedichet. Man beachte, wie schief die Gewinde da rein geschnitten wurden...



So vorbereitet wanderte der Rahmen in die Badewanne und nahezu gesättigte Zitronensäurelösung (200g / 1L Wasser) in den Lenkkopf. Der Rahmen ist so ausgerichtet, dass Lenkkopföffnung und gegenüberliegende Rahmenöffnung auf gleicher Höhe sind.


Da Rahmenrohr und Lenkkopfrohr über eine Bohrung miteinander verbunden sind, steht nun die Zitronensäure im gesamten Rahmen und kann ihrer entrostenden Aufgabe nachgehen. Leider ist es nicht möglich, das Rohr komplett zu entrosten, da das Schwingenlagerrohr nicht rundherum am Rahmenhauptrohr verschweißt ist, und aus dieser Naht Zitronensäure ausläuft. Das letzte Stück muss also der Sandstrahl erledigen.

Montag, 7. September 2015

Hans, der Habicht - Blecharbeiten I

Hans wurde von einem meiner Vorbesitzer elektrolytisch verzinkt. Leider ist dabei nicht bedacht worden, dass einer Verzinkung immer ein Bad in Salzsäure vorausgeht und der Hohlräume nicht mit Zink beschichtet werden, weil der umgebende Stahl als Faraday'scher Käfig wirkt. Bereits von Außen sieht man, dass in einigen Blechfalzen zwar die Salzsäure, jedoch nicht das Zink seinem Werk nachgegangen ist, so wie hier am Batteriefach:



Um das Ausmaß der zu erwartenden Korrosion in den Hohlräumen zu ergründen kam dann mein USB-Endoskop zum Einsatz. Dies sind Bilder aus dem Rahmenrohr und von der Verbindung Rahmenrohr-Steuerkopf von innen:



Auch der Schwingenträger wurde befahren, der Befund ist ähnlich schlecht:



Der Plan ist nun, den Rahmen zunächst an den zu schweißenden Stellen (z.B. den angerissenen Lenkanschlag, siehe Bild) außen per Sandstrahl vom Zink zu befreien und die Stellen zu schweißen. Dann den Rahmen von innen per Zitronensäure entrosten, mittels Hohlraumsonde und 2K-EP-Dosengrundierung von innen zu versiegeln, danach außen sandzustrahlen und zu lackieren.


Man muss übrigens nicht meinen, dass vor dem Verzinken die Lenkkopflagerung eines kritischen Blickes gewürdigt worden, oder gar die Lenkkopflager vor dem Verzinken ausgebaut worden wären. Ich glaube zum Zustand des unteren Laufrings muss ich nicht wirklich was sagen.



Zu guter letzt habe ich mich dem Richten des vorderen Kotflügels gewidmet. Dieser war ohne die Distanzhülsen zum Schwingenträger montiert worden, dementsprechend hatten sich die Schraubköpfe in den Kotflügel eingedrückt. Rundherum gab es ein paar weitere Beulen und Dellen herauszumassieren. Das Richten der oberen Federbeinverschraubung gelang mit einer durchgesteckten alten Kickstarterwelle, die in den Schraubstock gespannt wurde.



Freitag, 4. September 2015

Hans, der Habicht - Kauf und Sichtung

Ich habe einen Habicht gekauft.
Das ganze Ding ist ziemlich dilletantisch verzinkt und noch dilletantischer lackiert. Es ist ein ausgelutschter M53 mit 15W-SLMZ und S51-Vergaser verbaut, die Elektrik ist die reinste Horror-Bastelbude und am Lenker findet sich eine S50-Gasamatur. Vorne sind Reibungsdämpfer drin und hinten S50-Federbeine. "Hurz", um es mit den Worten Hape Kerkelings zu sagen, aber egal. Er war billig.

Ich habe von Uschis Umbau von der /1 zur /2 glücklicherweise noch einen M54 "über", an dem Rahmen, der jetzt in Uschi wohnt waren noch ein Satz hydraulisch gedämpfter Federbeine dran. Darüberhinaus habe ich schon die fehlenden Gummiteile als original DDR-Ware mithilfe des Forums auf ddrmoped.de auftreiben können. Die fehlenden Seitenbleche sind mir in patiniertem Originallack zugelaufen, ebenso ein Tank mit 60mm Deckel und vor allem dem Ausgleichsröhrchen zwischen den Tankhälften. Der Tank sah bei ebay ziemlich scheiße aus:
Nach 500ml Nitroverdünnung, einer halben Rolle Küchenpapier und einer Packung Einweghandschuhe kam jedoch auch hier patinierter Originallack zum Vorschein. Der Tank ist innen übrigens sauber wie einst im Mai. Der absolute Joker wäre nun gewesen, wenn es sich auch noch um einen Habicht-Tank gehandelt hätte, dieser hier trägt leider den Sperber-Schriftzug.
Kurz, es gibt mal wieder was interessantes zu erzählen, es werden also noch mehr Posts zum Thema "Hans" kommen.