Als erste Amtshandlung wurde der Zylinder des Schlachtmotors gezogen. Der Kopf ist Schrott. Die Kolbenringbruchstücke haben in der Brennkammer eine wilde Kraterlandschaft hinterlassen und ein paar Kühlrippen sind abgebrochen.
Der Zylinder selbst hat einen Schliff nötig, ist ansonsten aber noch brauchbar. Irgendwer hat nach dem Fresser einfach wieder einen 39,98er Kolben eingebaut, ohne Zylinderschliff... Der Zylinder sowie die Stehbolzen wurden also demontiert und aufbereitet.
Ausgangszustand, oben erkennt man die Anlaufkante des Kolbens
Grob gereinigt, entfettet und im Inneren angepasst
Es ist wirklich erstaunlich, in welch großartig nachbearbeiteter Form Simson diese Zylinder auf die Menschheit losgelassen hat. Die Laufbuchse ist etwas verdreht eingesetzt, sodass an jedem Kanal eine Stufe vorhanden ist. Diese Strömungsbremsen habe ich allesamt weggefeilt. Der Einlasskanal wurde an den Ansaugstutzen angepasst.
Fertig nachbearbeiteter Einlasskanal
Der Auslass wurde ebenfalls optimiert
Die zwei Ausfräsungen der Laufbuchse an den Überströmkanälen waren asymmetrisch: Während die eine Seite perfekt parrallel zum Zylinderfuß verlief, war die Fräsung auf der anderen Seite schief und Krumm. Der Mißstand wurde mit der Feile beseitigt, die Buchse danach neu angefast.
Nicht wie mit der CNC-Maschine, aber deutlich symmetrischer als vorher.
Bei der Gelegenheit wurden auch die Gussgrate am Überströmer-Eingang beseitigt.
Anschließend habe ich alle Öffnungen und Gewinde mit 3 Lagen Gaffatape abgeklebt und den Zylinder glasperlgestrahlt. 3 bar waren absolut ausreichend, auch wen einige Stellen etwas länger bearbeitet werden mussten (vor allem rund um den Auslass).
Fertig gestrahlter Zylinder
Nun muss er noch in die Schleiferei, dann ist er wie neu.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen