Sonntag, 4. April 2010

Mensturationsbeschwerden

Zu meiner größten Verwunderung musste ich leider feststellen, dass Elli zwar im Stand wunderbar ist, sobald man fährt aber leicht tropft. Na bravo, was soll dass nun schon wieder? Wir erinnern uns, mit dem Motor und Öl hatte ich bisher nicht wirklich Glück.
Nach dem Fahren war der Motor unten mit einem feinen Ölfilm bedeckt und es landeten ein Paar Tropfen auf dem Boden. Dann war wieder Ruhe. Nu, et hilft ja alles nix, also mal wieder die LiMa Seite aufgeschraubt und Öl gefunden. Genauer gesagt stand unten in der LiMa eine kleine Pfütze, und im tiefsten Teil des Ritzelgehäuses (der auch richtung LiMa geht). Da ich unter der Dichtkappe der Abtriebswelle kein Öl finden konnte, wohl aber an der Gehäusewand unter der Kurbelwellendichtkappe, entschloss ich mich meine alte Bekannte noch mal ab zu nehmen. Die verbauten Dichtkappen sind die (vermutlich) original zu dem Motor gehörenden. Sie sind auf der Dichtungsseite (!) geprägt, anstatt auf der aussenseite wie die neueren Exemplare. Hier mal zwei zum Vergleich:


Ich hatte nun den Verdacht, dass diese zerklüftete Dichtfläche nicht das Non plus Ultra darstellt, und entschloss mich deshalb eine mit ebener Dichtfläche einzubauen. Weil ich da schon so viel Spaß mit hatte, wollte ich diesmal keine Kompromisse mehr eingehen und entschloss mich, die Dichtkappe noch mal eben schnell plan zu schleifen. Allzu krumm sah die nämlich nicht aus. Also Glasplatte raus, 400er Papier draufgelegt, Dichtfläche mit Edding angemalt und gib ihm.

Stunden später war die Einsicht gereift, dass Planschleifen ein Job für Leute, die Vater und Mutter erschlagen haben eine sehr meditative Tätigkeit ist, und die Dichtfläche sah so aus:

In Anbetracht der Tatsache, dass an den noch nicht planen Stellen eh nichts anliegt, ließ ich es gut sein. Ich hatte sogar noch eine Papierdichtung im Fundus, allerdings so ein kümmerliches dünnes Ding, besseres Löschpapier..

Aber Morgen will ich evtl zu einem Treffen fahren, da frisst der Teufel auch schon mal Fliegen. Flugs noch den Simmerring getauscht (ja das geht an dieser Stelle beschädigungsfrei) und den ganzen Kram wieder eingebaut.

Ausserdem hielt ich mich noch mit zahlreichen kleineren Sachen auf. Unter dem Tacho war als Gummiunterlage ein O-Ring, der durch den Tacho etwas gedehnt wurde. Das mögen O-Ringe nicht, folglich war der nach gut 2 Jahren gerissen. Aus einem Kinderfahrradschlauch, aus dessen zugehörigem Fahrrad alle anwesenden Blagen schon rausgewachsen sind, entstand Ersatz.
Bei der Gelegenheit wurde die Leerlaufkontrollbirne ersetzt.
Ausserdem hatte mein alter M53 hinten keine Gummiaufhängung, sodass er an dieser Stelle flacher baute als der neue mit Gummilager. Jetzt saß mein Luftkasten hinten auf der Motoraufhängung auf, weswegen es jedes mal ein mittlerer Akt war, die Gummimuffe aufzuschieben. Den Luftkasten kann man nicht ausbauen, man kann nur die Schwalbe drumherum entfernen. Da hatte ich keine Lust drauf und versuchte es deshalb mit sanfter Gewalt. Ein Rohrstück reingeschoben, alten Lappen auf den Rahmen, dicke Zange rausgeholt und etwas gehebelt. Tadaa, das Rohr ist etwas nach oben gebogen und jetzt ist da unten auch wieder Platz:


Wo die LiMa schon mal demontiert war gabs gleich nen neuen Unterbrecher und eine neue Einstellung des Zündzeitpunkts. Habe zum ersten Mal net-harrys Methode ausprobiert. Sehr empfehlenswert, damit spart man sich viel Gefummel!

Zu guter Letzt gabs noch ein 13er Ritzel, eine Grundreinigung und Probefahrt. Beim ersten Gucken nach ca 3 km war sie noch komplett trocken. Weitere 3km später in der Garage entdeckte ich jedoch das hier:

Hört das eigentlich nie auf? Aber egal, jetzt habe ich die Chance, genau sehen zu können wo es her kommt! Also noch mal wieder alles auf, Taschenlampe raus, reingeleuchtet - nichts. Bin ich blöd?
- LiMa? Trocken.
- Gehäusewand unter dem Kettenritzel? Trocken.
- Schraubenköfpe? Trocken.

Dann fand ich heraus, dass links neben dem Kettenritzel die Gehäusewand leicht glänzte. Offenbar kam da im Betrieb das Öl seitlich an der Dichtkappe raus, um dann direkt in der Gehäuseecke nach unten abzufließen. Da soll ein normaler Mensch mal drauf kommen! Jetzt muss ich mir erst mal ordentliches Material besorgen, dann bekommt die Abtriebs-Dichtkappe die selbe Behandlung wie schon die der Kurbelwelle. Ich habs mal versucht zu fotografieren, aber man sieht nicht wirklich wo es glänzt. Die gemeinte Wand habe ich rötlich eingefärbt weil man absolut nix sieht.

Ja ich weiß dass mein Kettenschlauch kaputt ist.

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