Schon seit mehr als 10 Jahren fährt eine Gruppe Essener Vespafahrer jedes Jahr am 1. Mai zur Saisoneröffnung nach Venlo. Vor ein paar Jahren erfuhr ein Mitglied des CFR-Stammtisches von der Sache, und seitdem wurde die Tour mit Simsonfahrern unterwandert. Dieses Jahr wollte ich auch endlich mal mit!
Im Rhein-Ruhr-Stammtisch im Schwalbennest war die Tour auch in den Terminkalender eingefügt worden, sodass sich noch Sebastian dazu gesellte. Mein Onkelchen und ich trafen uns mit ihm beim örtlichen Mc Blöd. Von dort aus gings zum Treffpunkt mit der Essener Meute. Hierfür hatte ich eine Autobahnunterführung vorgeschlagen, weil man sich dort unübersehbar aufbauen kann, und der Treffpunkt auch nicht verfehlt werden kann (man kommt zwangsläufig da vorbei).
Von diesem Gesichtspunkt her war der Treffpunkt auch nicht schlecht, allerdings war es nicht besonders angenehm da zu warten. Saulaut, keine Sitzgelegenheit und extrem schönes Atombunkerambiente. Das war vor allem deswegen Mist, weil die Essener Truppe aus unerwartet vielen Mitgliedern bestand, sodass die Unterführung nach deren Ankunft voll war. Ich hatte auch eher gedacht, wir würden uns da nur treffen und direkt weiter fahren. Dass erstmal noch geraucht und geklönt werden muss hatte ich nicht überlegt, und beides ging da halt schlecht bis gar nicht.
Aber egal, es war ein Mordshaufen aus Schwalben, einem Star, ein paar S50 und S51 sowie Vespen der unterschiedlichsten Sorte und ein paar "Falschfahrzeugen"
Nachdem halbwegs geklärt war wer wo hin will und vor allem wie, fuhr ich vor, da ich mich am besten in der Ecke auskannte. Die Essener Vespafraktion fährt normalerweise so, dass sie an jeder Ampel Schnick-Schnack-Schnuck spielen oder abstimmen wo lang gefahren werden soll. Ansonsten immer der Nase nach. So kommt man zwar auch irgendwann an, aber darauf hatte ich keine Lust.
Etwas schwierig war es, den Riesenhaufen verlustfrei durch das Moerser Innenstadtgewirr zu lotsen. Teilweise waren Anfang und Ende des Corsos über 2 Ampeln verteilt. Es ist einfach herrlich was man von den Fußgängern so für Blicke erntet. Von purem Verzücken bis Naserümpfen ob des Gestanks ist alles dabei.
In Neukirchen trafen wir einen anderen Schwalbefahrer aus dem Weseler Stammtisch, der allerdings mit seinem Trike unterwegs war. Er schloss sich uns an und fungierte fortan als Abschirmung gegen überholende Autos. Das machte das Fahren über Land sehr angenehm. Ein Großteil der Vespafahrer blieb in Neukirchen um das dortige Feuerwehrfest anzusehen. Unterwegs gabelten wir dann noch einen weitern Schwalbenflieger aus Essen auf, der auf eigene Faust losgefahren war.
Leider ist das Schild etwas zugewachsen
Bei unserem Fotohalt für das obligatorische Grenzübergangsfoto holten sie uns aber wieder ein. So ging es dann mit dem kompletten Haufen in die völlig überfüllte Venloer Innenstadt. Dort stellten wir uns auf und stahlen den sonstigen Normalmotorrad- und Campingklohäufchen die Show. Sähen die Häuser nicht anders aus, würde man kaum wahrnehmen dass man sich im Ausland befindet. Es wimmelt und grimmelt vor lauter Deutschen, selbst deutsche Polizei war anwesend.
Nach dem bei einem NL-Tripp zwingend vepflichtenden Frikandel-Essen und Kaffee-Bunkern gings zurück. Bei einem Raucherstop in Neukirchen riss mein Vorderer Bremszug. Zwar nicht schön, aber auch nicht weiter schlimm, da ich ja noch die hintere Bremse hatte. Blöd nur, dass ich morgen noch eine Oldtimerrallye im Programm habe, und die wollte ich nicht ohne Vorderbremse bestreiten. Also rundgefragt ob wer noch einen Bremszug liegen hat. In der Nähe leider keiner, aber Flo hatte. Dummerweise wohnt er in Essen. Aber es nützt ja nichts, also fuhr ich mit der Essener CFR-Mannschaft zurück. Plötzlich hatte meine Elli einen ziemlich satten Sound. Diagnose: Endschalldämpfer vom Krümmer gerutscht. Ich hatte die Mutter der Klemmschelle verloren. Fabian hatte eine M6 Mutter im Marschgepäck, somit war der Defekt schnell behoben.
Auf dem Weg hielten wir noch an einer schönen Stelle an, von dort aus fuhren die Teilnehmer einzeln nach Hause.
In Essen angekommen wurde mein Vorderrad schnell demontiert und ein Bowdenzug aus dem angeblich kompletten Satz gefummelt. Hm. Passt nicht. Was war los? Der "komplette" Satz hatte zwei Kupplungszüge, aber dafür keinen Bremsbowdenzug für vorne im Angebot. Na bravo. Zum Glück war Fabian (ich bin mir gerade nicht mehr sicher was den Namen betrifft, wenn ich mich falsch erinnere fang an zu schreien ;-) ) noch mit dabei und bot an, eben zu sich nach Hause zu fahren und seinen Zug zu holen. Dieser passte dann auch, also wurde die Vorderradkonstruktion schnell zusammengebaut und dann gings ab nach Hause.
Elli wärhend der Reparatur
Nach 9:30h und auf den Strich genau 200km war ich einfach nur noch erschöpft und sank in mein Bett. Was bleibt ist die Verwunderung über gleich zwei Defekte auf der selben Ausfahrt (kann mich gar nicht erinnern wann ich das letzte Mal liegen blieb) und die Erinnerung an eine extrem gelungene Ausfahrt an einem wunderschönen Tag.
An dieser Stelle noch mal vielen Dank an Fabian und Flo für den Ersatzteilservice und die Hilfe!!!
Mit der Säge in die Säge sägen
vor 4 Tagen
1 Kommentar:
Hier spricht die Vespa Fraktion. Ich muss hier nur mal klarstellen, dass wir die Tour nicht nur für Vespa-Fahrer gegründet haben. Es waren zwar meistens immer mehrere dabei. Gegründet wurde die Tour mit dem Satz: für alle motorigen Zweiräder ab 47ccm. bis denne... El Hüsto
www.myspace.com/venlotour
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