Montag, 7. September 2015

Hans, der Habicht - Blecharbeiten I

Hans wurde von einem meiner Vorbesitzer elektrolytisch verzinkt. Leider ist dabei nicht bedacht worden, dass einer Verzinkung immer ein Bad in Salzsäure vorausgeht und der Hohlräume nicht mit Zink beschichtet werden, weil der umgebende Stahl als Faraday'scher Käfig wirkt. Bereits von Außen sieht man, dass in einigen Blechfalzen zwar die Salzsäure, jedoch nicht das Zink seinem Werk nachgegangen ist, so wie hier am Batteriefach:



Um das Ausmaß der zu erwartenden Korrosion in den Hohlräumen zu ergründen kam dann mein USB-Endoskop zum Einsatz. Dies sind Bilder aus dem Rahmenrohr und von der Verbindung Rahmenrohr-Steuerkopf von innen:



Auch der Schwingenträger wurde befahren, der Befund ist ähnlich schlecht:



Der Plan ist nun, den Rahmen zunächst an den zu schweißenden Stellen (z.B. den angerissenen Lenkanschlag, siehe Bild) außen per Sandstrahl vom Zink zu befreien und die Stellen zu schweißen. Dann den Rahmen von innen per Zitronensäure entrosten, mittels Hohlraumsonde und 2K-EP-Dosengrundierung von innen zu versiegeln, danach außen sandzustrahlen und zu lackieren.


Man muss übrigens nicht meinen, dass vor dem Verzinken die Lenkkopflagerung eines kritischen Blickes gewürdigt worden, oder gar die Lenkkopflager vor dem Verzinken ausgebaut worden wären. Ich glaube zum Zustand des unteren Laufrings muss ich nicht wirklich was sagen.



Zu guter letzt habe ich mich dem Richten des vorderen Kotflügels gewidmet. Dieser war ohne die Distanzhülsen zum Schwingenträger montiert worden, dementsprechend hatten sich die Schraubköpfe in den Kotflügel eingedrückt. Rundherum gab es ein paar weitere Beulen und Dellen herauszumassieren. Das Richten der oberen Federbeinverschraubung gelang mit einer durchgesteckten alten Kickstarterwelle, die in den Schraubstock gespannt wurde.



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