Montag, 24. Oktober 2016

Hans, der Habicht - Räder und Reifen

Aus meinem Fundus an Speichenrädern habe ich im Vorfeld die zwei mit dem besten Rundlauf ausgesucht. Selbstverständlich musste es sich dabei zwingend um die zwei schmutzigsten und am schlimmsten korrodierten Räder handeln. Immerhin sahen die Bremslaufflächen gut aus, also wurde zunächst ausgespeicht. Danach ging ich mit Topfschwamm, Scheuermilch und Stahlwolle auf Naben und Felgen los. Die Naben wurden wieder ansehnlich, die Felgen jedoch wiesen teilweise üble Korrosionsspuren auf.


Hier probierte ich zunächst einen Satz Polierscheiben, den ich schon seit 10 Jahren herumfliegen habe, aus. Ergebnis: Die Werkstatt voller Fäden, Felgen sehen genau so aus wie vorher. Daraufhin hörte ich mich im Bekanntenkreis um, ob jemand zufällig Zugang zu einer professionellen Poliermaschine hat. Es fand sich jemand, welcher mir dann aber leider mitteilen musste, dass die Felgen zu groß für den freien Raum um die Poliermaschine sind und sein Versuch mittels Polierscheiben und Akkuschrauber nur bedingt erfolgreich war. Immerhin hatte sich aber schon mal was getan, also holte ich die Felgen wieder bei ihm ab und nahm auch gleich das ganze Polierequipment mit. Dieses besteht aus einem radiergummiartigen Schleifstein, den Polierscheiben und Autosol Metallpolitur. Mit dem Schleifstein konnte man die Korrosionsnarben recht gut wegschleifen. Anschließend gab es mittels relativ hochdrehender Bohrmaschine, Leinenscheiben und Autosol ordentlich was auf die Mütze Felge. Das Ergebnis überraschte mich, sah nämlich richtig genial aus. Hätte ich vorher jede Macke akribisch weggeschliffen wäre da ein Spiegel bei rausgekommen.

Anschließend habe ich die Naben mit neuen Radlagern versehen und die Räder mit Edelstahl neu eingespeicht. Im Schwalbennest gibt es eine gut verständliche Anleitung zum Einspeichen anhand derer ich vorgegangen bin. Mit der Methode, alle Speichen gleich weit anzuziehen und dann auf gleiche Spannung (gleich heller Klang) erreichte ich auf Anhieb wieder den gleichen Rundlauf wie vorher (ca 1mm Höhen- und 2mm Seitenschlag). Dabei habe ich es belassen, denn meiner Erfahrung nach verzieht sich die Nabe, wenn man versucht Felgenfehler über die Speichenspannung herauszuziehen.

Ein Vorher-Nacher Vergeich spricht Bände:


Hier noch ein Detailfoto der Oberfläche. Man kann durchaus noch erkennen, wo die Korrosionsnarben waren und sieht auch, dass die Felgen nicht neu sind. Aber der Glanz ist tiefer als bei neuen Rädern und ich habe keine MZA-Prägung auf der Felge. Ausserdem darf man an manchen Teilen auch ruhig sehen, dass es originale sind.


Schließlich habe ich noch neue Felgenbänder und Schläuche sowie meine Lieblingsreifen Heidenau K35 aufgezogen.

1 Kommentar:

Daniel hat gesagt…

Hey Wuschel!
Ich habe erst vor kurzem deinen Blog entdeckt und ihn seitdem immer mal wieder weiter gelesen. Angefangen mit Elli über Uschi und hin zu Hans. Die Leserei hat mir echt viel Spaß gemacht und ich bin gespannt, wie es weitergeht! Danke für deine Mühe und dass du uns an deinen Erlebnissen mit den Suhler Möps teilhaben lässt!

Eine ganz ähnliche Idee hatte ich vor einiger Zeit ebenfalls - allerdings geht es in meinem Blog um ein Duo und um meine *räusper* Frickelei daran. Denn vom Fach wie du bin ich net. Falls du Lust hast:
http://www.heerlichedinge.de/index.php/duo

VG,
Daniel