Montag, 20. Juli 2009

Mission M54 - Teil 8: Gehäuse anpassen und Ausgleichsscheiben berechnen

So, es ist alles da, also kann es ich anfangen den Motor zu komplettieren. Alles? Naja, fast. Denn bevor man anfangen kann, muss man sich die Stärke der Ausgleichsscheibe ausrechnen, die die Lage der Kurbelwelle bestimmt. Diese Scheibe sitzt in der linken Motorhälfte zwischen der axialen Anlagefläche (entweder Sprengring oder Stufe im Gehäuse) und dem linken Kurbelwellenlager. Zur Berechnung geht man dabei so vor:


  • Messen des Abstandes zwischen den seitlichen Wänden des leeren Kurbelgehäuses mit Meßschieber und Dazuaddieren der genauen Stärke der neuen Motormitteldichtung = Wert A

  • Messen des Maßes zwischen den Außenseiten der Kurbelwangen an der Kurbelwelle = Wert B

  • (A-B):2 = C

  • Messen des Abstandes vom linken Sprengring (bzw. beim M53/2-Gehäuse vom Alu-Bund) bis zur linken Wand des Kurbelgehäuses mit dem Tiefenmaß des Meßschiebers = Wert D

  • C + D = E

  • Ausmessen der Länge des ersten Absatzes auf dem linken Kurbelwellenzapfen (das ist das Stück, auf dem die Dichtlippe des Simmerrings läuft) = Wert F

  • Messen der Breite des neuen linken Kubelwellenlagers = Wert G

  • F + G = H

  • E - H = J

  • J = die Gesamtstärke der Ausgleichsscheibe auf der linken Seite der Kurbelwelle.


Die Ausgleichsscheibe hat die Maße 37mm x 47mm und die berechnete Stärke J. Dass man alles in mm misst muss ich hier wohl keinem erzählen, oder? Wenn man diese Scheibe (ein Normteil) verwendet sollte die Kurbelwelle (wenn man sich nicht verrechnet hat..) hinterher genau mittig sitzen. Bei mir kamen 0,6mm bei der Berechnung raus, muss mir nun also solch eine Scheibe noch besorgen.

Wenn man die Gehäusehälften und den Zylinder so da liegen hat, kann man mal die Stehbolzen einsetzen und den Zylinder nur auf eine Hälfte montieren. Das sieht dann so aus:


Wie man sieht bestehen rund um den Überströmer-Eingang noch jede menge Strömungsbremsen in Form von Ecken und Kanten. Das kann man natürlich so lassen, man kann dem Frischgemisch aber auch einen Gefallen tun und diese verrunden. Zwar geht dadurch, dass man Material aus dem Kurbelraum entnimmt, die Vorverdichtung auch etwas runter, aber die Zylinderfüllung sollte es einem trotzdem danken. Ich habe mir mit einem schwarzen Filzstift angezeichnet, wo Material weg kann.
Dabei handelt es sich eher nicht um Tuning im klassischen Sinne. Es werden ja keine Kanalquerschnitte oder Öffnungen erweitert, sondern lediglich die vorhandene Geometrie strömungsoptimiert.
Wenn man mit einer Taschenlampe in den Überströmer hinein leuchtet sieht man auch, ob am Zylinder noch eine Kante vorhanden ist (war bei mir der Fall).

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