Montag, 26. September 2016

Hans, der Habicht - Federbeine

Immer nur spachteln und schleifen macht mich blöd, daher habe ich zwischendurch auch noch andere Arbeiten erledigt und mich zum Beispiel um die Federbeine gekümmert. Hans hatte beim Kauf vorne Reibungsdämpfer und hinten S50-Federbeine mit aussenliegenden Federn verbaut. Ich hab mir für billiges Geld bei ebay ein Konvolut Federbeine und Stoßdämpfer geschossen um einen vollständigen Satz aufzuarbeiten. Dazu gibt es einen sehr informativen Thread im Schwalbennest. Die Arbeitsschritte sind dort gut dokumentiert, daher verzichte ich hier auf eine Anleitung.

Zunächst habe ich die Federbeine zerlegt, was mit einem billigen Stirnlochschlüssel von ebay viel einfacher geht als mit irgendwelchen Bastellösungen. Anschließend habe ich die Gummibuchsen ausgepresst und Dämpferhülsten und Kolbenstangen zum Pulverbeschichten vorbereitet. Nach dem herausragenden Erfolg mit dem letzten Pulverbeschichter habe ich mich dazu entschlossen, die Federbeinhülsen woanders beschichten zu lassen. Ich beschloss, der örtlichen Behindertenwerkstatt eine Chance zu geben. Das Ergebnis kann sich sehen lassen. Pünktlich, sauber, schöne Oberfläche, alles einzeln in Frischhaltefolie gewickelt bevor es in den Karton geht und auch noch günstig dabei.

Befüllt habe ich die Stoßdämpfer mit 5W Gabelöl von LiquiMoly. Simmerring und O-Ring wurden getauscht. Die gestrahlten Federn habe ich mit weißem Kettensprühfett eingedeckt und die Federbeine dann mit neuen Chromhülsen und neuen Gummibuchsen zusammengebaut. Gesamtkosten pro Federbein: Gut 20€ und damit knapp halb so viel wie eine neues kostet.


Montag, 19. September 2016

Hans, der Habicht - Spachteln, schleifen, spachteln, schleifen, [...]

Nach dem Abholen der gefüllerten Teile vom Strahlemann begann der am wenigsten schöne Teil eines solchen Projekts, spachteln und schleifen. Für mich war das Premiere, also habe ich mich vorher einigermaßen schlau gemacht indem ich möglichst viel zum Thema "blocksanding" bei youtube geguckt habe. :-D Immerhin war das schon mal besser als nichts, besonders informativ fand ich die Infomercials von Kevin Tetz. Danach habe ich mir einen Mikra-Handblock für 150er Exzenterscheiben und ebensolche Scheiben in 150er und 240er Körnung gekauft.
Dank Klett kann man sich dann auf das Schleifen konzentrieren und muss nicht auch noch das Schleifpapier am Block festhalten. Dann gings ans Spachteln, angefangen habe ich mit der geschweißten Stelle auf der Lampenmaske.

Um mich nicht noch toter zu schleifen als ohnehin schon notwendig, habe ich mich immer bemüht möglichst glatt zu spachteln. Ausserdem ist es wichtig, nötigenfalls mehrere dünne Lagen zu spachteln als eine dicke. Viele Teile waren ziemlich rostnarbig, hier exemplarisch eine Stelle am Kotflügel:
Um das Ergebnis zu prüfen habe ich eine Sprühflasche mit Isopropanol verwendet. Wenn das Teil eingesprüht ist, hat es eine reflektierende Oberfläche auf der man Verwerfungen gut sehen kann. Isoprop verdunstet nach dem Abwischen recht schnell und lagert sich nicht im Spachtel an. Kein Wasser nehmen, das saugt der Spachtel auf und lagert es ein!

Nach wochenlangem bearbeiten sehen die Teile dann so aus. Man wundert sich, wie viele Wellen die Teile ab Werk schon haben.




Die letzten Fotos sind in der Lackierkabine entstanden, wo erneut eine Schicht Füller aufgetragen wurde. Diese habe ich dann mit 800er Papier nass geschliffen, dort wo es möglich war mit Gummiklotz. Davon gibt es aber keine Bilder. 

Montag, 12. September 2016

Hans, der Habicht - Strahlen, pulvern, ärgern

Es geht weiter am Moped. Tatsächlich ist es sogar schon fast fertig, ich hatte nur keine Lust zu bloggen. Widmen wir uns zunächst der Strahlerei.
Mein Plan war, die Blechteile zum Strahlen zu geben um den Salzsäurebedingten Rostansatz sämtlicher Nähte zu beseitigen. Nach dem Strahlen sollte 2K Epoxi Grundierfüller aufgetragen werden. Dieser hat einige tolle Eigenschaften, die mir hier gut zupass kommen. Er ist für verschiedene Metalluntergründe geeignet und haftet insbesondere auch auf Zink. Er bietet guten Korrosionsschutz und kann so dick aufgetragen werden, dass man ihn als Schleiffüller nutzen kann. Also habe ich MIPA 2K EP Grundierfiller gekauft und dann den Habicht zu Kraft gebracht. Auftrag: Alles strahlen, einige Teile (Lenker, Schwingenträger, Sitzbankboden, zwei Schwingen von einem anderen Moped) pulverbeschichten und den Rest mit dem gelieferten Material füllern.
Der Kontakt war sehr nett, insbesondere war ich überrascht zu erfahren, dass meine Teile bereits nach 5 Werktagen fertig sein sollten. Tatsächlich hat es dann 15 Werktage gedauert bis ich meine gefüllerten Teile wieder abholen konnte, die gepulverten waren zu dem Zeitpunkt noch nicht fertig.


Bereits bei Abholung stellte ich fest, dass einige Teile nicht mit meinem EP Füller sondern einem Standox Schweißprimer lackiert worden waren. Nach einer genaueren Inspektion zu Hause sah ich dann fest, dass der Füller sehr ungleichmäßig aufgetragen worden war, teilweise sehr nasig und teilweise lag das Blech blank. Ich bin absolut kein toller Lackierer, aber das habe selbst ich damals bei Uschi mit dem Brantho Korrux besser hinbekommen. Weitere 2 Wochen später erhielt ich dann die gepulverten Teile per Post. Diese waren, zusammen mit ein paar zusammengeknüllten Zeitungen einfach in einen völlig mit Strahlstaub versifften Karton geworfen worden und kamen dementsprechend feinkörnig geschliffen bei mir an. Stellenweise waren die gepulverten Teile auch nicht überall deckend und schon wieder rostig.




Ach ja, die Kosten fürs Pulvern waren in der ursprünglich vereinbarten Summe selbstverständlich nicht enthalten. Gut möglich, dass ich einfach nen schlechten Tag erwischt habe, schließlich hat der gute Mann viele zufriedene Kunden. Aber ganz ehrlich, sorgfältige Arbeit geht anders.