
Um die Gehäusehälften zum Lagerausbau anwärmen zu können, müssen vorher noch alle Kunststoffteile demontiert werden. Namentlich hätten wir da die Kunststoffhülse der Kickerwelle, den Leerlaufschalter, den Kupplungsbetätigungshebel und das Gummilager hinten. Den Leerlaufschalter einfach herausdrehen, die anderen beiden Teile muss man vorsichtig heraushebeln/schieben.
Eventuell im Weg sitzende Seegerringe noch mit der Seegerringzange entfernen.
Jetzt besorgt man sich einen Heißluftfön, ein paar Stücke Dachlatte und passende Durchschlagstücke für die Lager aus der Schrottkiste. Die müssen nicht exakt auf den Aussendurchmesser des Lagers passen. Das Lager soll ja eh erneuert werden, es darf also ruhig malträtiert werden. Das einzig wichtige ist, dass der Hammerschlag gleichmäßig auf das Lager verteilt wird, sodass es sich nicht verkantet.
Nun legt man die Motorhälfte so hin, dass sie stabil aufliegt. Bei der linken Hälfte, in der noch die Schaltapparatur steckt, muss man dazu die Dachlattenstücke unterlegen. Dann mit dem Heißluftfön immer schön rund um die Lagersitze das Gehäuse warm machen. Nicht wundern, Alu leitet Wärme sehr gut, daher dauert das ein wenig. Wenn man das Gehäuse mit Wasser beträufelt und es anfängt zu zischen, ist das Gehäuse heiß genug (mehr als 100°C). (Es soll auch Leute geben, die das einfach mit Spucke machen...)
Jetzt den Durchschlag ansetzen und einmal auf das Lager klopfen. Alu hat den größeren Wärmeausdehnungskoeffizient als der Stahl des Lagers, ausserdem haben wir den Fön nicht auf das Lager gehalten. Deswegen sollte es nun mehr oder weniger widerstandslos herausfallen.
Das machen wir mit allen Lagern. Die alten Lager nicht wegschmeißen, die brauchen wir noch! Wofür, das verrate ich euch demnächst.
Es ist alles auseinander. Halbzeit! Bier auf! Da es im Netz meines Wissens nach nur die original Reparaturanleitung mit eher schlecht gescannten Bildern gibt, werde ich nach getaner Arbeit alles noch mal ordentlich zusammenfassen, sodass ein Tutorial entsteht.
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