Montag, 16. Juli 2012

Sie ist mein Model und sie sieht gut aus

Ich sehe gerade das Elli es in den 2012er Simsonkalender geschafft hat:
Ick freu mir!

Falls den noch einer haben will gibts den für 14 Euro bei christian.taenzer [at] onroad-offroad.net

Montag, 9. Juli 2012

Langzeitupdate III: Gott sprach: "Nimm mal lieber ein Relais, Junge" - Und es wurde Licht

Wie bereits geschrieben warf meine Zündung den Schlappen in die Luft und ich hatte keine Lust mehr dort noch was rein zu investieren, vor allem da ich ohnehin langfristig den Umbau auf VAPE Zündung und H4 Licht geplant hatte.

Zunächst habe ich meine Connections spielen lassen um herauszufinden, was eine VAPE in Tschechien kostet. Insgesamt kommt man auf eine Ersparnis von ca 13-15 Euro, je nach Händler. Für den Betrag muss ich nicht länger nachdenken. Da bestelle ich lieber beim Händler meines Vertrauens und habe entsprechenden Service. Da mein Motor noch einer mit hinterem Gummilager ist, hat er keine Gewinde für die üblichen Spannkrallen und braucht daher den Stator mit drei Langlöchern (A70S-3-1). Ausserdem bestellte ich den Rotor für Lüfterrad (A70R-23), sowie Regler, Blinkgeber und Zündmodul. Ausserdem gönnte ich mir die Montageplatte. Obwohl ich den VAPE Kabelbaum nicht mitbestellt habe (weil ich eh selbst häkeln musste, wie ihr noch sehen werdet) hat Dumcke ihn übrigens trotzdem dazu gelegt.

Wo ich nun schon mal eine Großbaustelle an der Elektrik aufmachte, habe ich mir Gedanken gemacht wie man die Simson Elektrik weiter verbessern kann.
Als erstes wird der Bremslichtschalter auf der Bremsankerplatte in Rente geschickt. Dessen Einstellung hat mich schon genug graue Haare gekostet. Stattdessen kommt unter das rechte Trittbrett ein Endschalter (z.B. von Conrad). Dieser wird in einem aus Alublech gebogenen Halter befestigt, der ans Trittbrett angeschraubt ist. Die Verschraubung sitzt dabei nicht in der Gummifläche, sondern am Bördelrand des Trittbretts. Hier werden 2 Löcher reingebohrt, angesenkt und dann mit M5 Senkkopfschrauben das Halteblech angeschraubt. Somit passt hinterher der Motortunnel mitsamt Gummis noch drüber. Der Schalter holt sich die Masse von einer Trittbrettverschraubung. Das Bremslicht+ läuft ausserdem über Batterie und nicht mehr direkt über die Spule. Somit ist die Lichtstärke konstant, und die "Gedenksekunde" fällt auch weg.

Weitere Überlegung ergab, dass beim Verwenden des bekannten Louis H4 Scheinwerfers mit 55/60W mal eben 5A fließen. Und zwar über das 40 Jahre alte, abgenudelte Zündschloss und den 40 Jahre alten, abgenudelten Aufblendschalter am Lenker. Von vielen VWs (Golf I-III, Passat bis 35i Facelift, VW Bus bis T4) ist zudem bekannt, dass deren Licht auch mit dem vollen Strom über den Schalter im Cockpit läuft und demzufolge am Leuchtmittel nur noch 11,5V ankommen. Die Lösung: die Leistungsleitung des Scheinwerfes läuft vom Regler über ein Relais direkt in den Scheinwerfer. Nur noch der geringe Steuerstrom des Relais nimmt den Umweg durch die ganze Möffelektrik. Folglich wurde bei Conrad ein 12V einfach-Wechsler eingekauft. Somit braucht man nur ein Relais für die Schaltung. Wo man schon mal beim Einkaufen ist, nimmt man gleich noch dünnen Schrumpfschlauch, einen Sicherungssteckplatz für Standard KFZ Sicherungen und vernünftige Crimp Steckschuhe mit.

Der Schaltplan wurde mit Hilfe meines Kumpels Digi-Deussen ausbaldowert und freundlicherweise von net-harry aus dem Schwalbennest in bekannt guter und leserlicher Manier in SPlan umgesetzt. Hier das Ergebnis:
Weiteres Feature dieser Verschaltung ist Tagfahrtlicht auf Schalterstellung 1. Das Relais ist so verschaltet, dass es im stromlosen Zustand Abblendlicht schaltet, sodass man nicht bei einem eventuellen Defekt mit Dauerfernlicht rumdüst. Die Leistungsleitung fürs Licht hängt in diesem Schaltplan noch am Dreierverbinder des Zündlichtschalters. Das ist überflüssig, man kann sie direkt an Relais und Klemme 59b führen. Das gelbe Kabel vom Abblendschalter einfach am Ende isolieren und irgendwohin wegbinden.

Wie ihr seht muss für den Umbau am Kabelbaum ganz ordentlich gehäkelt werden. Bitte verwendet dafür nicht die überall erhältlichen Quetschverbinder.
Die Dinger sind kacke! Eine richtige Crimpverbindung hält mechanisch viel größere Belastungen aus und kontaktiert auch besser durch. Die Anschaffung eines dafür benötigten Crimpwerkzeugs kann ich nur empfehlen. Dieses youtube Video zeigt schön, wie man richtig crimpt:


Vor dem Crimpen schiebt man sinnvollerweise Schrumpfschlauch aufs Kabel und schrumpft die Crimpstelle hinterher ein. Somit ist die Verbindung optimal geschützt und sieht aus wie aus dem Werk! 0,75er Litze reicht aus. Will man tolle Farben haben empiehlt sich ein Schlachtbesuch aufm Schrottplatz, Gerüchteweise soll der Golf III die gleichen Farben verwenden wie Simson.

Überall wird ausserdem die Qualität der VAPE Steckverbinder beklagt. Die sind jetzt nicht direkt megakacke, aber wirklich schön ist in der Tat anders. Als Abhilfe habe ich die Stecker durch solche von Tyco ersetzt. Dazu braucht man viel Geduld, Ruhe und eine ordentliche Crimpzange, aber sie sind dafür ausfallsicher und Wasserdicht(!):
Oftmals findet man die als "Tyco Superseal" irgendwo angeboten. Gibts von 2 bis 5 oder 6 polig.

Mittwoch, 4. Juli 2012

Langzeitupdate II - The erste Gang you've called is not availabe

Wie vorhin schon geschrieben, hatte ich neulich das Problem, dass ich nicht in den ersten Gang schalten konnte. Dazu gibt es hier noch mal ein detailliertes Posting um den Fehler zu dokumentieren. Hier handelt es sich zwar um einen M54, aber der gleiche Fehler kann beim M53 genau so passieren.

Zunächst müssen wir zwischen zwei verschiedenen 1. Gang Problemen unterscheiden:

Fehlerquelle 1, von unerfahrenen oder unaufmerksamen Motorinstandsetzern immer wieder gerne gemacht, ist es das Losrad des ersten Ganges verkehrt herum einzubauen. Hier ein Foto vom Aufbau meines ersten M54:
So ist es richtig herum, die glatte Seite muss nach oben, bzw in Fahrtrichtung rechts zeigen.

Auf der anderen Seite ist das Zahnrad ausgehölt, sodass die Schaltklauen des (sich beim Schalten auf der Welle axial verschiebenden) Zahnrades für den 2. Gang nicht im Losrad des ersten Ganges einrasten können wenn man es verkehrt herum montiert.

Das hier ist zwar ein Zahnrad aus dem Sömtron Motor, aber die Aushölung ist gut zu erkennen. Quelle des Bildes ist http://oldtimer-dienst-engisch.de

Hat man diesen Fehler fühlt man zwar den ersten Gang genau so einrasten wie alle anderen Gänge auch, aber es findet dann kein Kraftschluss statt. Man hat also anstatt des ersten Ganges einen Leerlauf. Die Leerlaufkontrollleuchte leuchtet dann aber nicht.

Diesen Anfängerfehler hatte ich nicht gemacht, dafür einen anderen blöden Fehler:
 Diese Apparatur überträgt die Drehung der Hohlschaltwelle auf den Schaltautomaten, auch Ratsche genannt:
Quelle: www.dumcke.de
Links im Bild seht ihr die beiden umgebogenen Blechenden, in die der Schaltmörpel greift. Somit wir dann das ganze Teil um die große Bohrung in der Mitte geschwenkt. Wie die Schaltung von da aus weiter betätigt wird schenke ich mir an dieser Stelle mal. Bei mir war der Fehler, dass eines dieser beiden Blechohren abgebrochen war:
Das hatte ich gelinde gesagt übersehen, die Stelle ist aber auch eher unzugänglich im Motorgehäuse:

Fehlt das umgebogene Stück an dieser Stelle, reicht der Schaltweg in die jeweilige Richtung nicht aus. Durch neues Einstellen der Schaltanschlagschrauben lässt sich das zwar "zwischen den Gängen" beheben, aber der letzte Gang in dieser Schaltrichtung (bei mir also Runterschalten und folglich der Erste) lässt sich dann nicht mehr einlegen.

Symptomatisch fühlt sich das anders an als beim oben beschriebenen Fehler: Man spürt kein Einrasten. Es fühlt sich so an als wäre man schon im Ersten und würde dann noch mal runterschalten.

Langzeitupdate I - Uschi zeigt autodesktruktives Verhalten

Etwas mehr als 1 Jahr ist vergangen, und schwupps, schon gibts mal wieder was neues zu berichten: Nach einer recht langen, simsonmäßig unauffälligen Zeit mit Uschi im Alltag und Elli am Sonntag ;-) fing es an.

An der Ampel losgefahren, KNACK, kein Vortrieb mehr, aber dafür nach dem Ausrollen Salat im Kettenkasten. Also das Möff an den Straßenrand geschoben, abgeschlossen und mit der U-Bahn weiter. Gut dass jeder mein Möff kennt und es nun genau vor der örtlichen Orion-Filiale geparkt war.
Nach späterer Bergung mit dem Caddy eines Kollegen stellte sich heraus dass die Kette gerissen war und auch das Kugellager im Mitnehmer seine Grenzlebensdauer deutlich überschritten hatte: Kugelkäfig nicht mehr vorhanden, es purzelt einem alles entgegen. Selbst schuld, die Kette hatte schon seit einiger Zeit geruckt und ich habe es immer wieder vor mir her geschoben. Also ein großes Kettenkit bestellt und alles getauscht.

Dann lief mir auf ebay ein weiterer M54 über den Weg, der aber leider als M53 ausgewiesen war. "Kickstarterwelle war defekt und ist ausgebaut, eine neue liegt bei". Aha. Da hat also einer gedacht es sei ein M53, hat ihn geöffnet, war zu blöd bis vier zu zählen und hat eine M53 Kickerwelle bestellt, die dann natürlich nicht passte. Und nun wird der Rotz über ebay unter Verschweigung der Probleme verkauft. Mir solls recht sein!
Zack, war die Basis für einen M54 Umbau bei Uschi eingekauft. Glücklicherweise wies der Motor zwar einige abgerissene Schrauben, aber keine vergewaltigten Dichtflächen auf, und auch der Primärtrieb hatte sehr wenig Verschleiß. Also 1x das Übliche; neu lagern, neu dichten, neue Kurbelwelle. Bald schon stand der M54 als Rumpfmotor da und wartete auf den Tauschtag, bei dem ich den derzeit auf dem M53 verbauten Zylinder mit rüber schrauben wollte. Bilder gibt es von der Aktion keine, da ich hier schon mal einen M54 Aufbau gut dokumentiert habe. Man muss das ja nicht alles 2x fotofieren.

Dann kam der Tag an dem ich zusammen mit einem Kollegen Sperrmüll wegfahren ging, ich mit Uschi voraus. Bei der Abfahrt vom Wertstoffhof wollte sie partout nicht anspringen. Also angeschoben. Es gab eine dicke Fehlzündung, der Endschalldämpfer flog über den halben Hof und verfehlte das Auto meines Kumpels nur knapp. Werkzeug geliehen, Endtüte wieder festgeschraubt - also so fest, wie es mit verbogener Schelle eben geht.
Kumpel: "Wackel lieber noch mal dran, nicht dass der dir gleich während der Fahrt wieder abfällt!"
Dran gewackelt und schon fällt vorne der Krümmer runter. Gewinde des Zylinders glatt durchgerissen. Der Riss war komplett frisch, also keine langzeitige Materialermüdung. Soviel dann zu meinem Plan, demnächst den Zylinder auf dem M54 weiter zu verwenden. Glücklicherweise wickelte ich aber gerade eine Teilebestellung für Adrian ab, wo auch ein geschliffener Zylinder mit bei war.
Am nächsten Tag konnte dieser auf den Motor gebaut, und die Motoren getauscht werden. Der Motor lief auch super, allerdings nur in den Gängen 2,3 und 4. Ersten Gang gobsjonüscht. Na Super. Also den Motor noch mal raus, noch mal auf und den Fehler gesucht und gefunden: Schaltautomat gebrochen, an einer Stelle die man nicht sofort sieht. Schaltautomat gegen einen aus nem Schlachtmotor getauscht, alles wieder zusammen gebaut und dann gings, wenn auch in unteren Drehzahlen leicht bockig.
Genau 3 Tage lang.
Dann stellte die Zündung die Arbeit komplett ein.
Gut dass ich bislang keine unvorhergesehenen Ausgaben hatte und das Konto noch so prallevoll war... Die üblichen Verdächtigen einer SLMZ, also 6V 15W Unterbrecherzündung, hatte ich vor gut einem Jahr bei der Inbetriebnahme schon präventiv getauscht, Kontakt, Kondensator, Kabel, Kerzenstecker und Kerze waren also noch ziemlich neu. Welche Kondensatoren was taugen und welche nicht weiß ich mittlerweile auch, sodass ich von einem anderweitigen Defekt ausging. In Anbetracht der Tatsache, dass die Zündung auch mechanisch schon recht abgenudelt war und ich sowieso irgendwann mal von 15W Positionsbeleuchtung mit blindem Reflektor auf 55W H4 umrüsten wollte, geschah das nun eben jetzt.

So, hoffentlich wars das nun mit den Defekten, so langsam ist ja nicht mehr viel Dran was noch kaputt gehen könnte.