Auf der Straße war sie ja nun, aber ein wenig Heckmeck war doch noch zu tun. Ich hatte nun zwar wieder alle 3 Gänge am Start, allerdings wollte der Dritte irgendwie nie bei mir bleiben und sprang dauernd heraus. Auch hier half Nachstellen der Schaltung nicht weiter. Blöderweise brauchte ich die Schwalbe jeden Tag um zum Praktikum zu kommen. Also machte ich mit Gabys Motor Shop einen Termin aus, an dem ich den Motor direkt wieder mitnehmen konnte. Also nach der Arbeit nach Hause, Motor wieder raus, Getriebeöl raus, ab ins Auto und nach Düsseldorf gedüst.
Dort wurde mein Motörchen vom Profi zerlegt, ich durfte zuschauen. Was wir da fanden war alles andere als erbaulich. Die Gangradpaare von zweitem und drittem Gang waren total verschlissen und mussten raus. Ebenso die Verrastungsfeder, weswegen mir der 3. dauernd um die Ohren flog. Ausserdem hatte irgendjemand (also entweder mein Vorbesitzer oder Sven) beim Zusammensetzen mit dem Schlosserhammer überall drauf rumgeprügelt. Auch auf den Dichtflächen.
Ausserdem stellte sich heraus, dass mein Polrad schon mal mit dem verkehrten Abzieher heruntergewürgt worden, und deswegen jetzt krumm war und eierte.
Fazit: Wenn der Motor schon mal auf ist, sollte man a) bemerken dass da jede Menge nicht OK ist, und b) sollte man den hinterher richtig zusammenbauen können. Beides ist bei Sven offenbar nicht der Fall. Zieht eure eigenen Schlüsse daraus...
Abends baute ich den Motor dann wieder ein, und ab da war mit dem Getriebe ruhe.
Irgendwann hat sich das Streuglas vom Scheinwerfereinsatz verabschiedet, weil der Kitt porös geworden war. Ich habs mit schwarzer Karosseriedichtmasse wieder eingeklebt (hatte gerade kein Sikaflex da). Hält bisher super.
Als nächstes rächte sich die vernachlässigte Zündung in Form des allgemein bekannten Wärmeproblems. Inzwischen hatte ich genug im Schwalbennest gelesen um zu wissen was da im Argen lag. Also direkt das Rundumschlags-Set geordert und mit neuem Unterbrecher, Kondensator, Kabel und Kerzenstecker war dann auch Ruhe.
Weil ich den Bremslichtschalter im Hinterrad nie vernünftig eingestellt bekam und mir die Masseverbindung auch zu schlecht war, habe ich einen externen Schalter unter das rechte Trittbrett gesetzt. Dieser schaltet deutlich besser als der im der Bremse.
Im Winter 07/08 entrostete ich den Tank nochmals, (diesmal richtig) und versiegelte ihn. Dazu habe ich beim Korrosionsschutzdepot das Tanksanierungsset von por15 bestellt. Vom beiliegenden Entroster bin ich nicht überzeugt, der hat gelinde ausgedrückt versagt. Und ja, diesemal habe ich vorher entfettet. Gründlich.
Stattdessen hat Kloreiniger von Aldi (der gelförmige) als wahre Wunderwaffe gegen Rost und Schmodder erwiesen. Man muss nur nachdem das Zeug ausgespült ist, GRÜNDLICHST nachspülen und SOFORT beschichten. Das Metall setzt sonst augenblicklicht neuen Rost an. Beim ersten Versuch habe ich zwischendurch ein Schnittchen gegessen, das war schon zu lange...
Die Farbe hingegen ließ sich gut verarbeiten und hält bislang in allen 3 von mir gemachten Tanks tadellos.
Über die letzten Weihnachtsferien gab es noch eine etwas größere Überholung:
Die Sitzbank war sehr weich (auch im Vergleich zu anderen Schwalben), längere Touren wurden schnell unbequem. Da das gekaufte Schaumstoffteil (natürlich) nicht passte, schickte ich die Bank zu Peter Theobold vom Deco Haus (www.deco-haus.de). Der schnitt die Mitte des Schaumstoffteils heraus und ersetzte das fehlende Stück durch einen Quader aus härterem Schaumstoff. Ergebnis der OP: Ich habe jetzt einen Schaumstoffeinsatz, der nach wie vor perfekt passt (ist ja auch von den Aussenkonturen her noch original), aber sehr viel härter ist. Zuerst war ich schockiert, aber inzwischen muss ich sagen, dass die neue Bank welten besser ist als die alte.
Ausserdem hatte ich mir zu Weihnachten neue Stoßdämpfer gewünscht. Ich habe eine /1F, sprich Reibungsdämpfer. Die waren so dermaßen auf, dass das Überfahren von Buckeln mehrmaliges Nachwippen zur Folge hatte. Dabei quietschten sie wie die Höllenpforte.
Jetzt habe ich hydraulische Stoßdämpfer von Stoßdämpfer Schwarz montiert, hinen in der für Reibunsdämpfer angepassten Länge. Sie sind deutlich härter als die alten (welch Wunder^^), für meinen Geschmack fast schon zu hart.
Eingebaut der neue hydraulische Dämpfer, rechts der alte reibungsgedämpfte.
Für Hinten gab es einen neuen Kabelbaum. Der alte war aus einem Rest selbst auf die Schnelle zusammengefrickelt, weil ich es beim Zusammenbau nicht mehr erwarten konnte und der originale nicht vorhanden war. Das war aber nicht perfekt, und ausserdem hatte ich immer Probleme mit der Rücklichtmasse über Karosserie. Jetzt hat der Kabelbaum verlötete Stecker, eine extra Masseleitung für das Rücklicht und ist mit Schrumpfschlauch überzogen. Im Lampengehäuse habe ich einen Y-Stecker eingebaut, sodass das Bremslicht sein + ab jetzt über Klemme 15/51 und somit Batterie bekommt. Zusammen mit dem vorher schon nachgerüsteten Bremslichtschalter kann das so bleiben. Gedenksekunde kennt mein Bremslicht seitdem nicht mehr.
Einen komplett neuen Kettensatz, bestehend aus Ritzel, Kette udn Mitnehmer gabs auch noch. Es wurde bei Dumcke gekauft. Der Mitnehmer eiert kein Bisschen! Dies sei nur mal gesagt, da so viele unrund laufende Mitnehmer auf dem Markt sind.
Schlussendlich gabs noch neue EBC Bremsbeläge vorne, und die Räder wurden zwecks gleichmäßiger Abnutzung getauscht.
So, was bleibt also noch?
- Der Motor hat inzwischen angefangen mit dem Kolben zu rasseln und mit der Kurbelwelle zu poltern. Hier werde ich gleich Nägel mit Köpfen machen, doch dazu später mehr.
- Die Bremstommeln sind riefig und unrund. Ausdrehen lohnt nicht, da der Durchmesser dann zu groß werden würde. Das ganze Felgengedöns muss ich also noch mal machen.
Damit bin ich auf dem Aktuellen Stand. Demnächst gibts ein Update mit den Fotos, und am 1. Mai hoffentlich den ersten Tourbericht.
Mit der Säge in die Säge sägen
vor 2 Tagen