Dienstag, 14. April 2009

Restauration im Schnelldurchlauf, Teil 2

Während die Blech- und Rahmenteile unterwegs waren, kümmerte ich mich um die Sachen, die sonst noch so rumlagen. Vor allem die Zahlreichen Aluteile schrieen förmlich nach einer Politur.
Daher wurden zunächst die Räder mit der Flex "ausgespeicht" und zunächst die Felgen poliert. Da die ab Werk schon mal poliert waren, war mit ein wenig Autosol schnell ein glänzendes Ergebnis erzielt. Die anderen Teile machten deutlich mehr Arbeit. Auf der Polierliste standen:
- Luftführung und Limadeckel
- Naben
- Bremsschilder
- Abdeckblech am Beinblech
- Kupplungs- und Bremshebel
- Zündschlossabdeckung
- Nierenspiegel

Zunächst wurden grobe Gussgrate mit der Feile eingeebnet, danach gabs eine extrem arbeitsaufwändige Schleiforgie. Ich arbeitete mich dabei von 280er über 400er naß bis 800er naß. Danach kamen Ako-Pads an die Reihe und schlussendlich die eigentliche Politur mit jede Menge Autosol und noch viel mehr Zeit. Der ursprüngliche Plan, die Teile mit der Bohrmaschine und Polierscheiben auf Hochglanz zu bringen, scheiterte an der zu niedrigen Drehzahl der Bohrmaschine.
Danach wurden die Räder mit Edelstahlspeichen von mir selbst neu eingespeicht und zum Zentrieren weggegeben. Zum Schluss zog ich noch neues Schuhwerk auf. Das Endergebnis kann sich sehen lassen!

[fehlendes Bild]

Ärgerlicherweise bemerkte ich in meiner damaligen Unwissenheit nicht, dass die Bremstrommeln a) unrund und b) total riefig sind. Demzufolge ist die Bremswirkung ziemlich schlecht, und ich werde die Arbeit beizeiten nochmal machen müssen.

Auch die anderen polierten Teile sind zwar nicht auf Hochglanz, aber immerhin kann man sich drin spiegeln.



Den Vergaser und den Benzinhahn zerlegte ich komplett, und reinigte die Teile im Ultraschallbad. Meine Herren, kam da eine Brühe raus!





Anschließend wurde der Vergaser mit neuen Düsen, Schwimmer und Nadelventil bestückt, sowie der Flansch geplant. Der Benzinhahn bekam neue Dichtungen und Filter.

Den Rest des Motors ließ ich unangetastet, da mein Vorbesitzer den ja "gemacht" hatte und er bei der Vorführung auch lief. Meine blauäugigkeit sollte sich noch rächen, aber dazu später.

Den Tank reinigte ich mit der Schwarzenegger-Methode. Steinchen rein und dann mix it, Baby. Die im Schwalbennest angepriesene Methode mittels Oxalsäure hat bei mir nicht so recht funktioniert. Vermutlich lag das daran, dass ich vorher nicht entfettet habe...

Der Kabelbaum wurde zunächst durchgemessen, um versteckte Kabelbrüche zu entlarven, und danach folgte auch hier eine Putzaktion. alle Flachstecker und dazugehörigen Steckhülsen wurden mit einem Glasfaserpinsel, den man eigentlich zum Tuscheradieren benutzt, gereinigt. Das geht sehr gut, aber ich habe für den gesamten Kabelbaum gut zwei Stück davon verbraucht. Ausserdem sollte man sich gut schützen, da man die Glaspartikel überall sitzen hat. Sehr unangenehm.

1 Kommentar:

Adrian hat gesagt…

Junge, Junge! Deine Arbeit liest sich sehr beeindruckend! Ich bin schon auf die Fotos gespannt.
Den Trick mit den Glasfaserpinseln werde ich mir merken.
Ich freue michs chon auf die Fortsetzung!

P.S.: Danke für die Verlinkung!